28.04.2021

Der Schweizer Sportmarkt 2020 trotz Corona auf Vorjahresniveau

Dank eindrücklicher Rallye mit fast monatlich zweistelligen Zuwachsraten wurde gegen Ende Jahr die schwarze Null erreicht.  Auffallend war auch, dass es viele Geschäfte gab, die richtig gut und andere, die sagenhaft schlecht liefen. Selten war die Schere grösser.

Generell ist dem Sport aber sicher zu Gute gekommen, dass Schweizerinnen und Schweizer viel mehr Zuhause waren als sonst. Work-From-Home, keine oder wenig Ferien im Ausland, weniger Auslandeinkäufe, weniger Ausgang und auswärts essen – aber viel Zeit und Gelegenheit, etwas für Fitness und Gesundheit zu tun und Sport zu treiben.
Und das taten viel, viele auch neu!

Gewinner in diesem aussergewöhnlichen Jahr ware vorab Bereiche wie Fitness, Outdoor, Running, Stand-Up-Paddling oder im Winter Schneeschuhlaufen, Schlitteln oder Langlauf.
Verlierer indessen waren beispielsweise der Teilmarkt Bekleidung, der gesamte Teamsport und der Wintersport, vorab Ski alpin und Snowboard samt Mietgeschäft. Gerade für die Spezialisten in Wintersport war die Entwicklung doppelt bitter, lag doch seit langem wieder früh und bis in tiefe Lagen ausreichend Schnee und hätte die Chance für einen erfolgreichen Winter geboten  – nur eben waren die Ressorts nur mit massiven Einschränkungen oder gar nicht offen.
Ein weiteres auffallendes Indiz für das Pandemiejahr war der florierende Verkauf Online: Der Handel per Paket stieg 2020 um 50%. Im Hartwarenbereich hat sich der Umsatz gar verdoppelt! 2020 wurde jeder vierte Franken im Sportmarkt online ausgegeben.

Einen riesigen Boom erlebte auch der Velomarkt: Zum Vorjahr wurden knapp 40% mehr Velos verkauft, bereits jedes Dritte war ein e-Bike (Umsätze nicht in obiger Sportmarkt-Analyse enthalten).
Und der Boom geht weiter. Lieferengpässe zeichnen sich bereits ab respektive sind schon Fakt.

Ausblick 2021
Mit dem neuerlichen Lockdown vom 18.Januar bis 28.Februar ist der Sportmarkt wieder sehr schwach ins neue Jahr gestartet, hat sich dank starkem März aber bereits gut erholt.
Da die nächsten Monate wegen dem Lockdown nicht mit dem Vorjahr vergleichbar sind, wird erst nach Mitte Jahr ein erster verlässlicher Trend erkennbar sein.
Wie sich der Markt bis Ende Jahr entwickeln wird, hängt natürlich weiterhin vom Virus ab.

Ohne neuerlichen Lockdown und mit einem ‘normalen’ Wintergeschäft, mit der noch immer grossen Lust der Menschen auf Sport und Bewegung, vorab auch draussen, darf man aber sicher vorsichtig optimistisch sein. Das Potenzial für ein gutes Sportgeschäftsjahr ist zweifellos da.

GfK Switzerland, Kurt Meister

Basis der Schätzung: GfK Panel Sport, rund 60% Abdeckung / Einschätzung Restmarkt wie décathlon, aldi, Lidl, tchibo, otto’s, Bächli u.a., inkl. Onlineanbietern mit ch-Domain wie z.B. zalando.ch