Onlinehandel verliert im 1. Halbjahr 6.1%
von David Morant – carpathia digital.business.blog
Wie ist die Entwicklung der Onlineumsätze der Quartale 1 und 2 nun zu beurteilen? In den ersten drei Monaten des Jahres hat der Onlinehandel knapp 13% an den stationären Handel verloren (siehe Artikel von Gastautor Patrick Kessler). Diese Entwicklung hat in den darauffolgenden Monaten 4,5 und 6 gestoppt und gedreht. In den Monaten Mai (+4.9%) und Juni (+1.2%) konnte bereits wieder ein Teil der verlorenen Umsätze zurückgewonnen werden. Zur Erinnerung: Die letzten Coronamassnahmen wurden am 1. April 2021 aufgehoben.
Im Weiteren bietet sich die Interpretation der Zahlen im Vergleich zum Vorcoronajahr 2019 an. Hierfür ziehen wir die Entwicklung der Halbjahreszahlen 2020 (siehe hier) und 2021 (siehe hier) hinzu. Diese Perspektive zeigt, dass die 2022 erzielten Onlineumsätze 46.6% höher liegen als im gleichen Zeitraum 2019.
Wenn man nun die ausserordentliche Coronajahre ausklammert und stattdessen für die drei Jahre 2020, 2021 und 2022 mit einem hypothetischen jährlichen strukturellen Wachstum von 10% rechnet (kumuliert +33.1%), wird ersichtlich, dass der Onlinehandel trotz bisher negativer Entwicklung im 2022 einen Coronaboost von 13.5 Prozentpunkten (46.6%-33.1%) mitnimmt. Die Lage hellt sich auf und die Trendwende scheint erreicht.
Auf Ebene Warengruppe sind die Entwicklungen unterschiedlich. Während das arg gebeutelte Segment Büro gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 -16.5% an Umsätzen eingebüsst hat, überflügelt der Bereich Lebensmittel / Übrige die Umsätze 2019 um über 148%.
