09.11.2020

Lageindikator für den Detailhandel übertraf Vorkrisenniveau

Bericht ETH Zürich, KOF Konjunkturforschungsstelle

Alle befragten Wirtschaftsbereiche machen zu Herbstbeginn einen Schritt aus der Krise hinaus (siehe Tabelle). Der Lageindikator für den Detailhandel übertraf bereits im Sommer das Vorkrisenniveau. Es ist der einzige Wirtschaftsbereich, bei dem die Lage nun günstiger ist als zu Jahresbeginn und auch als im Oktober des Vorjahres.
Im Verlauf des Oktobers hat sich die Pandemie auch in der Schweiz verstärkt zurückgemeldet. Dies veranlasste den Bundesrat zu neuerlichen Verschärfungen der Schutzmassnahmen. Es stellt sich die Frage, ob die befragten Unternehmen im Verlauf des Monats pessimistischer geworden sind bezüglich der Geschäftslageentwicklung. Eine leichte solche Tendenz zeigt sich jedoch nur im Baugewerbe. Allerdings: Nach der weiteren Verschärfung der Schutzmassnahmen am 28. Oktober gingen nur noch vereinzelte Antworten auf die Umfragen ein. Die allerjüngsten Entwicklungen spiegeln sich deshalb nicht in den Ergebnissen wider.

Detailhandel: Grosse Unternehmen profitieren
Im Detailhandel verbessert sich die Geschäftslage im Oktober. Sie wird so günstig bewertet wie seit dem Jahr 2014 nicht mehr – wobei vor allem die grossen Unternehmen von einer guten Lage berichten. Bei den kleinen und mittelgrossen Unternehmen ist die Geschäftslage noch nicht so gut wie vor der Krise. Der Grosshandel ist dabei, sich nach dem Corona-​Schock wieder aufzuraffen. Insgesamt liegen die Warenverkäufe der Grosshandelsunternehmen nicht mehr so weit unter den Vorjahreswerten wie im Vorquartal. Die Nachfrageerwartungen hinsichtlich der nächsten Monate haben sich zudem leicht weiter aufgehellt.