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ChatGPT wird zur Shopping-Plattform

24.07.2025

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, geht den nächsten grossen Schritt: Die beliebte KI-Plattform wird sukzessive zur commerce-fähigen Verkaufsplattform ausgebaut. In Zusammenarbeit mit Shopify entwickelt OpenAI ein integriertes Zahlungssystem, das es künftig ermöglichen soll, direkt in ChatGPT Produkte zu kaufen – ohne die Plattform zu verlassen. Für den Detailhandel bedeutet dies: neue Spielregeln, neue Möglichkeiten, aber auch neuen Wettbewerbsdruck.

Vom Assistenten zur Verkaufsplattform

Bisher beschränkte sich ChatGPT auf Empfehlungen, die mit externen Händlerseiten verlinkt waren. Künftig sollen transaktionale Funktionen folgen: Nutzer können Produkte entdecken, vergleichen und direkt in der ChatGPT-Oberfläche kaufen. OpenAI erhält dabei eine Provision auf abgeschlossene Verkäufe – ein neuer Monetarisierungspfad für das Unternehmen, das laut eigenen Angaben 2025 zwar rund 10 Milliarden USD Umsatz erzielt, jedoch weiterhin Verluste schreibt.

Personalisierte Produktempfehlungen statt klassische Suche

Die Produktauswahl basiert auf Relevanz-Algorithmen und Metadaten von Drittanbietern. Ergänzt durch Labels wie „Budgetfreundlich“ oder „Am beliebtesten“ wird eine personalisierte Nutzererfahrung ermöglicht. ChatGPT betont, dass alle Vorschläge organisch und unabhängig generiert werden – es handelt sich nicht um Werbung im klassischen Sinne.

Händler müssen sich auf neue Touchpoints einstellen

Für Händler ergeben sich daraus zwei zentrale Fragen:

  1. Wie wird unsere Marke in AI-Systemen sichtbar und auffindbar?
  2. Wie können wir uns in einem agentenbasierten Kaufprozess differenzieren?

Mit dem Trend zur „Agentic One“-Ära – also dem agentenlosen Einkaufen über KI – könnte die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) bald durch AI Optimization (AIO) abgelöst werden. Wer künftig in solchen Systemen präsent sein will, muss Produktdaten strukturiert, aktuell und KI-kompatibel aufbereiten.

Konkurrenz schläft nicht: Visa und Perplexity investieren ebenfalls

Auch andere Tech-Unternehmen treiben AI-Commerce voran: So hat Perplexity einen eigenen Einkaufsassistenten vorgestellt, mit dem US-Kunden direkt über die Plattform einkaufen können. Visa wiederum hat das Programm „Visa Intelligent Commerce“ lanciert – gemeinsam mit Partnern wie Microsoft, IBM, OpenAI und Stripe – und will so sein Zahlungsnetzwerk für KI-Anwendungen öffnen.

Fazit: Der digitale Point of Sale verschiebt sich

Was bedeutet das für den Sportfachhandel? Die Grenzen zwischen Beratung, Empfehlung und Kauf verschwimmen zusehends. Wer in Zukunft sichtbar bleiben will, muss digitale Kompetenz mit markenspezifischem Content und technischer Schnittstellenfähigkeit verbinden.

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