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Schweizer Sportmarkt 2021 mit Rekord-Wachstum
Der Sportmarkt Schweiz (ohne Bike) profitiert -wie viele andere NonFoodmärkte- mit von der Pandemie und verzeichnet eine Wachstumssteigerung um 14% auf knapp zwei Milliarden CHF und erreicht damit Rekordniveau. Wie letztes Jahr ist dem Sport sicher wieder zugutegekommen, dass Frau und Herr Schweizerin und Schweizer viel Zuhause waren, weniger Zeit mit Reisen und Ferien im Ausland verbrachten und auch übliche Ausgaben für Kultur, Restaurants, Clubs wegfielen. Dadurch blieb unter anderem auch mehr übrig für den Sportmarkt – und auch für Themen wie Draussen sein, Natur, Fitness, Gesundheit, gutes Körpergefühl und auch No- Bodyshaming.
Entwicklung und Ausblick Sportmarkt Schweiz: Einschätzung GfK
Zum zweistelligen Umsatzplus beigetragen haben für einmal alle Bereiche: Hartware mit +11%, Schuhe mit +16% und auch Bekleidung mit +14%.
Positiv entwickelt haben sich vorab die Bereiche Outdoor, Fitness, Wintersport -nach dem durchzogenen Winter 20/21 mit Nachholbedarf-, aber auch der Bereich Fussball, der von der EM, sowie von der wieder aufgenommenen Meisterschaft in den unteren Ligen profitierte. Aufgefallen ist weiter der Trend zu sportiven, bequemen Schuhen, bedingt durch die Home- Office Phase und eine mutmasslich leicht legerere Kleiderregel nach Rückkehr ins Büro.
Zugelegt hat auch wiederum das Online-Geschäft: rund 27% aller Sportumsätze wurden per Internet getätigt. Das Wachstum war mit 20% stark, aber klar weniger hoch als noch im Vorjahr. Positiv ist zudem zu vermelden, dass auch der stationäre Handel rund 10% gewachsen ist. Die Läden bleiben attraktiv, mit allen Vorteilen rund um Beratung, Service und Erlebnis.
Velomarkt stagniert auf hohem Niveau
Auf sehr hohem Niveau stabilisiert hat sich auch der Velomarkt: Wegen gravierender Lieferengpässen (auch für Zubehör) wurden zwar «nur» rund 500 Tausend Velos verkauft, was knapp unter Vorjahr lag. Grosser Beliebtheit erfreuen sich aber weiterhin die E-Bikes. Die Verkäufe in Stück haben um 9% zugelegt, womit weit über ein Drittel aller neu verkauften Velos über einen elektrischen Antrieb verfügt. Lieferengpässe und verspätete Warenlieferungen zu höheren Preisen zeichnen sich auch für 2022 ab.
Ausblick 2022
Aufgrund der einzigartigen Ausganglase nach einem exzellenten Sportmarktjahr ist eine Prognose aufgrund vieler Parameter äusserst schwierig:
Einerseits beschäftigt generell steigenden Preise (u.a. Rohstoffe, Transport, Lockdown in China) daraus resultierende Lieferengpässe, sowie der Krieg auf europäischem Boden mit all seinen unabwägbaren Facetten,
Andererseits schwer einschätzbar ist das Nach-Corona-Verhalten. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Milliarden von Franken, die in den letzten zwei Jahren zusätzlich in den Schweizer Detailhandel und damit auch in den Sport-und Velomarkt geflossen sind, nun wieder für Ferien im Ausland, sowie Kultur und Kulinarisches ausgegeben werden.
Basierend auf diesen Überlegungen dürften die Umsätze von 2021 in diesem Jahr schwerlich zu erreichen sein – obwohl Sport noch immer extrem attraktiv ist und in der Coronazeit zusätzliche Fans gewonnen hat!
GfK Switzerland, Kurt Meister
Basis der Schätzung: GfK Panel Sport, rund 60% Abdeckung / Einschätzung Restmarkt wie décathlon, aldi, Lidl, tchibo, otto’s, Bächli u.a., inkl. Onlineanbietern mit ch-Domain wie z.B. zalando.ch
