Wie steht es eigentlich um den Frauenanteil in den anderen Radsport-Disziplinen neben Rennrad und Mountainbike?
Wir sehen auch ein deutliches Wachstum im Gravelbereich. Das Gravelbike ist das neue Tourenvelo für die jungen Leute. Gerade bei Frauen ist es sehr beliebt. Sie können in der Natur abseits der Strassen fahren, ohne dass es technisch so anspruchsvoll ist wie auf einem Biketrail. Das ist eine super Kombination.
Was bedeutet die Entwicklung, dass der Radsport weiblicher wird, für die Hersteller in der Branche?
Die Branche hat das längst erkannt und die Hersteller sind schon länger auf diesen Zug aufgesprungen. Es gibt immer mehr Velos, die der Anatomie der Frau angepasst sind. Bei den Helmen sind längst Frauenmodelle auf dem Markt und bei der Bekleidung gibt es von verschiedenen Herstellern komplette Frauen-Kollektionen. Die haben einen höheren Anspruch an das Modebewusstsein. Da passt dann die Brille zum Helm und auch das Shirt zur Hose und den Handschuhen. Wir merken im Verkauf, dass die Frauen darauf sehr viel mehr Wert legen als die Männer. Die Outfits müssen bei den Frauen zusammenpassen. Da kommt es dann schon auch vor, dass wir farbige Lenkergriffe oder Pedalen montieren dürfen, die zum Outfit passen.
Wird es in Zukunft noch weitere spezifische Frauenprodukte geben für den Radsport?
Das ist schwierig zu sagen. Ich glaube, dass die light E-Mountainbikes für Frauen sehr interessant sind. Auf einem technisch anspruchsvollen Trail, wo man allenfalls auch mal eine Treppe oder ein Kuhgatter überwinden muss, ist ein 25 Kilogramm E-Mountainbike für eine Frau einfach enorm schwer. Entsprechend hat ein light E-Mountainbike sehr viel Potenzial. Und ich würde mir wünschen, dass es bei den Outfits noch mehr Frauen-Kollektionen gibt, damit die Auswahl noch grösser wird.
Wie glaubst du wird sich der Anteil der Frauen im Radsport in den kommenden Jahren entwickeln?
Ich glaube, dass der Frauenanteil weiterwachsen wird. Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft.