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Schweizer Velohandel verfehlt Umsatzrekord des Vorjahres

12.07.2022

Der enorm hohe Umsatz des Vorjahres konnte der Schweizer Velohandel 2021 nicht halten. Trotzdem erzielte er das zweitbeste Ergebnis in seiner Geschichte. Hauptverantwortlich war einmal mehr das Elektrovelo, das in der letzten Saison eine bedeutende Schwelle überschritt.

Zum ersten Mal überhaupt wurden 2021 in der Schweiz mehr City-Elektrovelos in den Markt gebracht als motorlose Velos mit Alltagsausrüstung. Die Inlandanlieferung von E-Bikes mit Schutzblechen, Gepäckträger und Ständer stieg gemäss dem eben erschienenen «Marktbulletin Velohandel Schweiz» des Branchendienstleisters dynaMot um 9.6 % auf über 101’000 Stück. Auch dies ist eine Premiere: Noch nie zuvor wurde eine sechsstellige Anzahl City-Elektrovelos in den Schweizer Handel geliefert. Das klassische Alltagsvelo ohne Hilfsmotor musste ein leichtes Minus von 0.4% hinnehmen. Dadurch rutschte die Inlandanlieferung hinter diejenige der E-Bikes mit gleichem Einsatzbereich. Mit knapp 95’000 Stück ist es aber immer noch eine der populärsten Velokategorien im Schweizer Markt. Und konventionelle Velos geben im gesamten Velohandel immer noch den Ton an: E-Bikes kamen 2021 auf einen Marktanteil von 38.8 %. Insgesamt wurden 2021 knapp 600’000 Velos in den Schweizer Handel geliefert.

Trotz Lieferengpässen das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte
Diese Zahl ist der höchste Wert seit mehr als 25 Jahren, doch für einen neuen Verkaufsrekord reichte es nicht. Der Grund dafür ist, dass der Schweizer Velohandel 2020 alle Lager geleert hatte und er 2021 nicht auf solche Vorräte zurückgreifen konnte. Die Folge waren Lieferengpässe, die auf den Erfolg drückten. Der gesamte Einzelhandelsumsatz sank deshalb um 4.9 % auf 2.27 Mia Franken (rund 2.09 Mia. Euro. Diese Kurskorrektur ist deutlich, aber für die Velobranche verschmerzbar: Der Umsatz lag damit 2021 immer noch deutlich über dem Niveau vor der Covid-Pandemie. Der Velohandel konnt somit den zweithöchsten Umsatz seiner Geschichte verzeichnen. Zum schönen Ergebnis trugen auch Mountainbikes mit und ohne Hilfsmotor, Rennvelos sowie hochwertige Kindervelos bei. Diese Velokategorien konnten 2021 in der Schweiz überdurchschnittlich stark zulegen. Auf noch sehr tiefem Niveau wächst auch das Interesse an Cargobikes. Diese Transportvelos sind bisher aber vor allem in den grösseren Städten beliebt.

Durchzogene Zwischenbilanz für 2022
Der weltweite Veloboom, Engpässe beim Transport und covid-bedingte Fabrikschliessungen sorgen dafür, dass die Lieferengpässe auch die Velosaison 2022 prägen. Viele gefragte Modelle kommen erst mit vier bis sechs Monaten Verzögerung in die Geschäfte. Sie werden erst jetzt zur Ferienzeit geliefert, was für einige kaufwillige Velofahrende zu spät ist. Sie werden sich erst im Herbst oder dann zum Star der Saison 2023 ein neues Velo oder Elektrovelo leisten. Das Branchenbüro dynaMot rechnet daher damit, dass 2022 der Erfolg des Schweizer Velohandels wieder auf das Niveau zurückfällt, den er bereits vor dem covidbedingten Veloboom innehatte. Einzelne Veloverkäufer, die zuletzt stark in ihr Geschäft investiert hatten, dürfte dies in finanzielle Bedrängnis bringen. Gesamthaft gesehen ist der Velohandel aber gesund, denn Velos und Elektrovelos erfreuten sich bereits vor der Covid-Pandemie steigender Nachfrage. Gründe dafür sind unter anderem Investitionen in die Veloinfrastruktur, ein sportlicheres Freizeitverhalten der Schweizerinnen und Schweizer sowie ein geschärftes Umweltbewusstsein der Bevölkerung.

Marktbulletin Velohandel Schweiz
Die vorgestellten Marktzahlen und weitere Fakten zum Schweizer Velohandel sind im «dynaMot Marktbulletin Velohandel 2022» zusammengefasst. Dieses bietet kompakt und leicht verständlich einen Überblick über den Markterfolg verschiedener Velokategorien und die aktuellen Entwicklungen der Schweizer Velobranche. Diese Marktstudie erscheint im Juli 2022 zum fünften Mal. Sie kann direkt beim Herausgeber unter www.dynamot.ch/marktbulletin bestellt werden.

Vorschau Marktbulletin 2022

Velohandel Schweiz 2014 – 2021

 

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